Die Inhalte aller Keilschrifttafeln, Papyrusrollen,
Schallplatten, Videokassetten und Disketten zusammenzählt, hat die Menschheit
von Beginn der Zeitrechnung bis zum Jahr 2003 ca. 5 Milliarden GB Daten
erzeugt. Im Jahr 2013 fiel dieser Datenberg schon alle 10 Minuten an! Dieses Datenvolumen wird sich schätzungsgemäss alle zwei Jahre weiter verdoppeln.
(lfm-nrw.de & idc.com)
Jedes Nachricht, die wir verschicken, jeden Link, den wir
anklicken, jedes Foto, das wir auf Facebook hochladen, jeder Einkauf in einem
Online-Shop. All diese Dinge und noch vieles mehr bilden eine unglaublich riesige
Masse an Daten. Das Umgehen mit diesen grossen Datenmengen aus vielfältigen
Quellen nennt sich Big Data.
Die Thematik steckt noch in den Kinderschuhen und doch hat
praktisch jeder von uns schon täglich damit zu tun. Z.B. wenn unsere
Kundendaten vom Online Shop erkannt werden oder Werbebannern mit
personalisierten Anzeigen werben (mehr Infos dazu in meinem Blog-Post zum Thema Cookies). Big Data berührt bereits
viele Bereiche unseres Alltags. Tendenz steigend.
Für was das alles? Big Data verspricht eine auf den Nutzer zugeschnittene
Umwelt, in der Konsum und Medien individuell angepasst werden. Suchmaschinen,
Nachrichten und Onlineshops sollen für jeden Nutzer andere Inhalte
präsentieren.
Laut McKinsey wird Big Data für die Wirtschaft einen hohen
Nutzen generieren, indem beispielsweise neue Geschäftsmodelle erschlossen
werden können und Analysewerkzeuge ganz neue Möglichkeiten hervorbringen. Die
geschickte Anwendung der Daten wird dazu beitragen die Effizient der
Unternehmen und den Kundennutzen zu erhöhen. (mckinsey.com)
Auch die Politik ist auf den Zug aufgesprungen. Die
US-Wahlkämpfer benutzen Zahlen, Daten und Fakten um die Wähler
effektiver zu erreichen. Problematisch wird die ganze Sache, wenn klar wird,
wie geschickt die Wahlkampfteams mittlerweile darin sind die Wähler mittels
Daten zu beeinflussen. (faz.net)
Wenn wir schon beim Thema sind... |
Nicht erteilte Ermächtigungsgrundlagen und unsichtbare
Datensammler sind weitere unsichere Gebiete. Es stellen sich viele Fragen im
Bezug auf die Datenströme. Wem gehören die Daten und wer darf diese verwenden?
Sind Datenschutz und Privatsphäre mit den neuen Entwicklungen kompatibel und wird ihnen überhaupt noch Bedeutung geschenkt? Kann es passieren, dass
wir vor lauter Datenüberflutung relevante Themen aus den Augen verlieren?
Meiner Ansicht nach müssen wir uns alle mit dieser Thematik sorgfältig auseinandersetzen und die Antworten auf diese Fragen nicht den wenigen
mächtigen Internetkonzernen überlassen. Im besten Fall können alle von Big Data
profitieren. Sinnvolle Anwendungsbeispiele gibt es genügend
(Gesundheitsbereich, Umweltschutz etc.). Die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Vorteile liegen also auf der Hand, doch vor den Möglichkeiten des Missbrauchs dürfen wir trotzdem nicht die
Augen verschliessen.
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