Samstag, 4. Januar 2014

Planet Big Data


Die Inhalte aller Keilschrifttafeln, Papyrusrollen, Schallplatten, Videokassetten und Disketten zusammenzählt, hat die Menschheit von Beginn der Zeitrechnung bis zum Jahr 2003 ca. 5 Milliarden GB Daten erzeugt. Im Jahr 2013 fiel dieser Datenberg schon alle 10 Minuten an! Dieses Datenvolumen wird sich schätzungsgemäss alle zwei Jahre weiter verdoppeln. 
(lfm-nrw.de & idc.com)

Jedes Nachricht, die wir verschicken, jeden Link, den wir anklicken, jedes Foto, das wir auf Facebook hochladen, jeder Einkauf in einem Online-Shop. All diese Dinge und noch vieles mehr bilden eine unglaublich riesige Masse an Daten. Das Umgehen mit diesen grossen Datenmengen aus vielfältigen Quellen nennt sich Big Data.  



Die Thematik steckt noch in den Kinderschuhen und doch hat praktisch jeder von uns schon täglich damit zu tun. Z.B. wenn unsere Kundendaten vom Online Shop erkannt werden oder Werbebannern mit personalisierten Anzeigen werben (mehr Infos dazu in meinem Blog-Post zum Thema Cookies). Big Data berührt bereits viele Bereiche unseres Alltags. Tendenz steigend. 

Für was das alles? Big Data verspricht eine auf den Nutzer zugeschnittene Umwelt, in der Konsum und Medien individuell angepasst werden. Suchmaschinen, Nachrichten und Onlineshops sollen für jeden Nutzer andere Inhalte präsentieren.

Laut McKinsey wird Big Data für die Wirtschaft einen hohen Nutzen generieren, indem beispielsweise neue Geschäftsmodelle erschlossen werden können und Analysewerkzeuge ganz neue Möglichkeiten hervorbringen. Die geschickte Anwendung der Daten wird dazu beitragen die Effizient der Unternehmen und den Kundennutzen zu erhöhen. (mckinsey.com)

Auch die Politik ist auf den Zug aufgesprungen. Die US-Wahlkämpfer benutzen Zahlen, Daten und Fakten um die Wähler effektiver zu erreichen. Problematisch wird die ganze Sache, wenn klar wird, wie geschickt die Wahlkampfteams mittlerweile darin sind die Wähler mittels Daten zu beeinflussen. (faz.net)

Wenn wir schon beim Thema sind...
Nicht erteilte Ermächtigungsgrundlagen und unsichtbare Datensammler sind weitere unsichere Gebiete. Es stellen sich viele Fragen im Bezug auf die Datenströme. Wem gehören die Daten und wer darf diese verwenden? Sind Datenschutz und Privatsphäre mit den neuen Entwicklungen kompatibel und wird ihnen überhaupt noch Bedeutung geschenkt? Kann es passieren, dass wir vor lauter Datenüberflutung relevante Themen aus den Augen verlieren?

Meiner Ansicht nach müssen wir uns alle mit dieser Thematik sorgfältig auseinandersetzen und die Antworten auf diese Fragen nicht den wenigen mächtigen Internetkonzernen überlassen. Im besten Fall können alle von Big Data profitieren. Sinnvolle Anwendungsbeispiele gibt es genügend (Gesundheitsbereich, Umweltschutz etc.). Die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Vorteile liegen also auf der Hand, doch vor den Möglichkeiten des Missbrauchs dürfen wir trotzdem nicht die Augen verschliessen. 

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