Donnerstag, 31. Oktober 2013

Instagram und sein (noch) unterschätztes Marketing-Potenzial

Heutzutage wird das Social Media Marketing nach wie vor von Facebook dominiert. Auch Google+ und Twitter sind stark am Wachsen und weiten die Gemeinde ihrer Nutzer stetig aus. Doch wie steht es mit Instagram? Ist hier greifbares Potenzial vorhanden? Und lohnt es sich für eine Unternehmung die Marketingaktivitäten auf dieses Social Media Tool auszuweiten?

Für diejenigen unter euch, die noch nie etwas von dieser App gehört haben: Instagram ist eine kostenlose Foto- und Video-Sharing-App für iOS- und Android-Mobilgeräte. Die Schnappschüsse lassen sich mit 16 verschiedenen Effekten, Filtern und Rahmen bearbeiten und einfach teilen. Es besteht auch die Möglichkeit die bearbeiteten Bilder direkt auf anderen Social Media Plattformen wie Facebook, Twitter und Flickr veröffentlichen zu lassen. Nebst der Verbreitung von eigenen Bildern, kann man andere Fotostreams von Freunden, Prominenten etc. abonnieren.
Mit sogenannten "Hash-Tags" können die Bilder mit bestimmten Stichworten in Verbindung gebracht werden.

Meiner Meinung nach wird das Bilder-Netzwerk für den unternehmerischen Zweck von vielen unterschätzt, weswegen ich mit folgender Auflistung probiert habe, die Vorteile darzulegen.

1. Fokus auf visuelle Effekten:  Auf Instagram wird über Bilder anstatt über Text kommuniziert. Bilder wecken Emotionen und Emotionen sind bekanntlich gutes Geschäft. Die so kommunizierten Inhalte (egal ob Produkte, Brands usw.) erhöhen die Aufmerksamkeit und bleiben länger im Gedächtnis. Dass Gefühle sich ins Gedächtnis graben, ist bereits durch unzählige Studien belegt worden (ein Beispiel finden Sie hier). Es gilt also seine Botschaft zu visualisieren und erlebbar zu machen, um diese bei den Zielpersonen zu verankern.
à Bilder sind leichter zugänglich als Texte, was sie zu perfekten Image-Trägern macht.

2. Foto Contest: Auf Instagram werden viele Fotocontests organisiert. Die Sportmarke Billabong z.B. ruft ihre Follower regelmässig auf, ein bestimmtes Fotomotiv oder eine Pose festzuhalten, mit dem Hashtag des Wettbewerbs zu versehen und auf den Billabong-Account zu verlinken. Die Verantwortlichen küren anschliessend den besten Post und vergeben attraktive Preise (meistens limitierte Auflagen von natürlich Billabong Produkten) an die Gewinner. Die Aktionen schaffen regelrechte Hypes und stärken so die Wahrnehmung der Marke.

3. Produkt Präsentation: Unternehmen wie Red Bull und Zalando verfolgen erfolgreich diese Strategie, indem sie nebst ihren eigenen Einträgen auch ihre Follower dazu auffordern die neu erstanden Produkte der jeweiligen Marke zu posten bzw. zu verlinken. Solche Posts sind besonders oft bei Fashion-Bloggers oder Sportler vorzufinden. Entweder wollen sie damit ihre neuen Errungenschaften demonstrieren oder sie erhalten die Produkte von ihren Sponsoren und promoten diese im Gegenzug auf dem sozialen Netz.

3. Videofunktion: Kurze Zeit nach der Übernahme von Instagram durch Facebook wurde zusätzlich eine Videofunktion eingeführt. Der Video-Service erlaubt nun das Hochladen von 15-münitigen Clips, was für Unternehmen eine gute Möglichkeit bietet um Werbevideos zu emotionalisieren und viral zu verbreiten. Beispielsweise wird mit Kino-Trailern für  kommende Filme geworben oder auch neu erschienene Musikvideos werden häufig gezeigt.

4. Wachstumspotenzial: Momentan sind über 150 Millionen aktive Nutzer verzeichnet und pro Tag werden rund 45 Millionen Bilder online gestellt (www.socialmediastatistik.de). Durch die Unterstützung von Facebook kann angenommen werden, dass diese Zahl in Zukunft noch weiter wachsen wird. In Kürze wird das App auch für Google, Windows und Blackberry Geräte verfügbar sein, was die Wachstumstendenz bestimmt unterstützt.

Laut einer kürzlich erschienenen Pressemeldung werden in nächster Zeit bezahlte Werbeeinträge zwischen dem regulären Strom von Einträgen aufgeschaltet werden, was eine weitere Werbefläche zum Erreichen der 150 Millionen Nutzer darstellt. Dabei sollen vorerst nur ausgewählte Unternehmen zum Zug kommen, die bereits aktiv im Netzwerk vertreten sind. Obwohl die Werbung ausgeblendet werden kann, steht Instagram vor der Herausforderungen, trotz der integrierten Werbung, sein Image zu halten.

Viele Unternehmen haben das Potenzial des Bilder-Networks erkannt und versuchen via Instagram ihre Marke, Produkte, Mitarbeiter etc. im besten Licht darzustellen. Die beliebtesten Brands sind momentan Nike, MTV, Starbucks und Burberry. Einer aktuellen Studie zufolge sind gesamthaft bereits 67% (!!!) von "Interbrand's Top 100 Brands" mit einem Instagram-Account vertreten - Tendenz steigend.

simplymeasured.com

Wie schätzt ihr die zukünftigen Erfolgschancen von Instagram ein? Stellt ein eigener Foto- oder Videostream einen Mehrwert für die Unternehmungen dar? 



Dienstag, 29. Oktober 2013

Apples neue Bildungswelt - einmal Uni zum Mitnehmen


Apple macht das Leben bekanntlich bequemer und einfacher. Auch die neue Bildungswelt von Apple „iTunes U“ folgt diesem Prinzip und sorgt dafür, dass wir theoretisch nicht einmal mehr fürs Studium das Haus verlassen müssen. Setzt sich der Trend durch, gehören überfüllte Hörsäle und das Schleppen von tonnenschweren Büchern der Vergangenheit an.

iTunes U ist eine App, die es laut Apple ermöglicht alles immer und überall zu lernen. Sie ermöglicht es Lehrkräften komplette Kurse für das iPad selber zu erstellen und diese anschließend im weltweit größten Online-Katalog für kostenlose Lerninhalte mit dem Rest der Welt zu teilen. So werden per Fingertipp Informationen und Materialen zu jedem erdenklichem Thema und Fachgebiet bereitgestellt. Die leistungsstarke App kennt dabei weder nationale, noch kontinentale Grenzen. Der Zugriff auf den gigantischen Wissensberg kann von überall auf der Welt erfolgen. Dies könnte konkret bedeuten, dass man es sich auf dem Lieblingssessel zu Hause gemütlich macht und sich per iTunes U bei einem japanischen Professor über Quadraturamplitudenmodulation (...oder ähnliches) schlau macht, anstatt sich durch den Morgenverkehr zur Uni zu schleppen.



Bei den bereitgestellten Kursmaterialen kann es sich um Video- oder Audiodateien von Vorlesungen, aber auch um iBooks handeln. Diese elektronischen, interaktiven Lernmittel bringen viele hilfreiche Features mit, die meiner Meinung nach das Lernen revolutionieren. Sie können praktisch auf dem iPad transportiert und bearbeitet werden. So können z.B. Textstellen in verschiedenen Farben angestrichen oder Notizen geschrieben werden, welche in einem vernetzten Verzeichnis zusammengefasst werden. Dies ist aber nur eine der vielen Möglichkeiten. Im Gegensatz zu herkömmlichen Ebooks können in iBooks viel mehr und vor allem interaktive Elemente eingebaut werden. Dies geht von Video-Dateien und Bilder-Slides bis zu automatischer Worterklärung, um nur einige zu nennen.

Dieses Semester haben ich und meine Mitstudierenden die Möglichkeit mit diesem neuen Typ von Lernmittel zu arbeiten. Es handelt sich um das iBook „Digital Marketing: Analyse, Strategie, Realisation" (bald erhältlich im iTunes iBook Store) und wurde durch unseren Dozenten Bruno Bucher verfasst. Die Lerninhalte werden meiner Meinung nach auf optimale Weise audiovisuell vermittelt und die vielfältigen Möglichkeiten des Mediums werden voll ausgeschöpft. 

Die Zahl der Universitäten, die mit einer öffentlichen iTunes U Webseite unterrichten,  wächst stetig an. Sehr renommierte Universitäten wie Harvard oder Stanford sind bereits dabei. Auf deren Inhalte und Expertenmeinungen können auch Personen zugreifen, welche gar nicht an der entsprechenden Uni studieren.

In der Schweiz beteiligen sich jedoch noch sehr wenige Bildungsinstitutionen, was wahrscheinlich auf die Tatsache zurückzuführen ist, dass die ganze Angelegenheit mit einem gewissen Aufwand verbunden ist oder die besagten Unis (noch) nicht die Möglichkeit haben ihre Vorlesungen aufzunehmen. Ein andere Vermutung ist, dass sie dem Trend bewusst nicht folgen, weil sie um die Konsequenzen besorgt sind. 

„iTunes U – so unterrichtet man heute“ – nach Umwälzungen in der digitalen Welt versucht Apple nun auch das Bildungswesen zu revolutionieren. Diese Absicht hat auch die südkoreanische Regierung. Sie will nämlich bis zum Jahr 2015 alle Schulbücher durch elektronische Versionen ersetzen und zu diesem Zweck Schulen sowie Schüler mit Tablets ausrüsten. 



Apples Bildungswelt schafft eine ganz neue Dimension der Optimierung. Durch den Zugriff auf Materialen verschiedenster Qualität aus der ganzen Welt, erhöht sich natürlich auch die Tendenz Vergleiche zu ziehen. So könnte ich mir vorstellen, dass die App zu einem gigantischen Beurteilungsinstrument umfunktioniert werden könnte. 

Ich kann nur staunen über die schier unbegrenzten technischen Möglichkeiten der heutigen Zeit. Ob sich der Trend auch bei uns durchsetzen wird, ist abzuwarten. Vor allem aus pädagogischer Sicht ist diese Entwicklung jedoch auch mit einem kritischen Auge zu betrachten, da der persönliche Bezug zu Lehrperson allenfalls in Frage gestellt wird. Der beeindruckenden Informationsflut eines iTunes U ausgesetzt, darf vor lauter Schwärmerei auch nicht vergessen werden, dass ohne den Verstand des Menschen diese virtuellen Informationen schlussendlich nutzlos wären. Auch das raffinierteste iBook übernimmt nicht das Denken für uns. Das müssen wir schon selber.

Sonntag, 27. Oktober 2013

Cookies - wie Zalando dich verfolgt


Wem ist das nicht schon passiert? Man surft auf einer beliebigen Seite (Wetter, Sport, Kochen, was auch immer) und plötzlich erscheint ein Inserat von Zalando. Das Web Banner zeigt jedoch nicht einen beliebigen Inhalt, sondern wirbt exakt für dieses eine Kleid, welches beim letzten Einkauf zwar angeschaut wurde, jedoch (mehr oder weniger schweren Herzens) schlussendlich nicht gekauft wurde. Oder es erscheinen die kürzlich gekauften Pumps – jedoch diesmal nicht in königsblau, sondern in bordeauxrot. Seien wir ehrlich; ein Schreckensalptraum für jede Frau. Zalando scheint ganz genau zu wissen, was wir mögen und setzt dieses Wissen schamlos gegen uns ein, wobei an unseren inneren Shopaholic appelliert wird. Kurz gesagt: das Internet verfolgt dich. Aber wie?

Dies ist möglich durch den Einsatz von sogenannten Cookies. Das dazugehörige Verfahren heisst „Retargeting“. Es geht darum, Nutzer anzusprechen, die schon einmal auf einer bestimmten Webseite waren, jedoch nichts gekauft oder (nach Ansicht des Anbieters) zu wenig gekauft haben. Ziel ist es also Nutzer, welche Interesse an einem Produkt oder einer Seite gezeigt haben, auf anderen Webseiten gezielt nochmal mit den gleichen oder ähnlichen Inhalten zu konfrontieren. Dadurch sollen diese zum Wiederkommen bewegt werden. Die Informatik Cracks unter uns würden sagen: „You’ve been cookied“.
Beispel von einem Zalando-Banner auf weatheronline.co.uk

Technisch wird das mit den ominösen Cookies bewerkstelligt. Hierbei geht es nicht um Kambly oder Wernli Güetzi, sondern um kleine Textdateien, die meist von einer Website aus auf den Computer gepflanzt werden. Sie speichern gewisse Informationen wie Login Daten, Warenkorb Inhalte, Formularfelder usw. Diese Informationen sind für Website-Anbieter sehr wertvoll, da sie auch Informationen darüber liefern, ob ein Nutzer die Seite bereits besucht hat, wie er darauf gelangt ist und wo er sie wieder verlassen hat. Mithilfe dieser Informationen können Werbeangebote (Banner etc.) optimiert und auf den Nutzer zugeschnitten werden, was den Anbietern erlaubt ihre potenziellen Kunden gezielter anzusprechen. Aber auch die Besucher haben gewisse Vorteile, so wird die Benutzerfreundlichkeit dadurch erhöht, dass z.B. während des Internet Shoppings gemütlich weiter gesurft werden kann, während die gewählten Artikel im Warenkorb gespeichert werden. Der unangenehme Nachteil der ganzen Sache ist offensichtlich, dass die gesammelten Informationen den Betreibern viele (auch persönliche) Informationen über den Nutzer preisgeben.

Wer dies verhindern will oder keine Lust auf personalisierte Werbung hat, kann sich gegen die „Verfolgung“ wehren. So besteht die Möglichkeit Cookies zu löschen oder gar nicht erst zuzulassen. Eine Anleitung, wie dies auf den verschiedenen Browsern funktioniert, findest du hier

Nun kannst du selber entscheiden, ob dir das Cookie „schmeckt“ oder nicht...