Wem ist das nicht
schon passiert? Man surft auf einer beliebigen Seite (Wetter, Sport, Kochen,
was auch immer) und plötzlich erscheint ein Inserat von Zalando. Das Web Banner
zeigt jedoch nicht einen beliebigen Inhalt, sondern wirbt exakt für dieses eine
Kleid, welches beim letzten Einkauf zwar angeschaut wurde, jedoch (mehr oder
weniger schweren Herzens) schlussendlich nicht gekauft wurde. Oder es
erscheinen die kürzlich gekauften Pumps – jedoch diesmal nicht in königsblau,
sondern in bordeauxrot. Seien wir ehrlich; ein Schreckensalptraum für jede
Frau. Zalando scheint ganz genau zu wissen, was wir mögen und setzt dieses
Wissen schamlos gegen uns ein, wobei an unseren inneren Shopaholic appelliert
wird. Kurz gesagt: das Internet verfolgt dich. Aber wie?
Dies ist möglich
durch den Einsatz von sogenannten Cookies. Das dazugehörige Verfahren heisst
„Retargeting“. Es geht darum,
Nutzer anzusprechen, die schon einmal auf einer bestimmten Webseite waren,
jedoch nichts gekauft oder (nach Ansicht des Anbieters) zu wenig gekauft haben.
Ziel ist es also Nutzer, welche Interesse an einem Produkt oder einer Seite
gezeigt haben, auf anderen Webseiten gezielt nochmal mit den gleichen
oder ähnlichen Inhalten zu konfrontieren. Dadurch sollen diese zum Wiederkommen
bewegt werden. Die Informatik Cracks unter uns würden sagen: „You’ve been
cookied“.
Beispel von einem Zalando-Banner auf weatheronline.co.uk |
Technisch wird das
mit den ominösen Cookies bewerkstelligt. Hierbei geht es nicht um Kambly oder
Wernli Güetzi, sondern um kleine Textdateien, die meist von einer Website aus auf
den Computer gepflanzt werden. Sie speichern gewisse Informationen wie Login
Daten, Warenkorb Inhalte, Formularfelder usw. Diese Informationen sind für
Website-Anbieter sehr wertvoll, da sie auch Informationen darüber liefern, ob ein
Nutzer die Seite bereits besucht hat, wie er darauf gelangt ist und wo er sie
wieder verlassen hat. Mithilfe dieser Informationen können Werbeangebote
(Banner etc.) optimiert und auf den Nutzer zugeschnitten werden, was den
Anbietern erlaubt ihre potenziellen Kunden gezielter anzusprechen. Aber auch
die Besucher haben gewisse Vorteile, so wird die Benutzerfreundlichkeit dadurch
erhöht, dass z.B. während des Internet Shoppings gemütlich weiter gesurft
werden kann, während die gewählten Artikel im Warenkorb gespeichert werden. Der
unangenehme Nachteil der ganzen Sache ist offensichtlich, dass die gesammelten
Informationen den Betreibern viele (auch persönliche) Informationen über den
Nutzer preisgeben.
Wer dies
verhindern will oder keine Lust auf personalisierte Werbung hat, kann sich
gegen die „Verfolgung“ wehren. So besteht die Möglichkeit Cookies zu löschen
oder gar nicht erst zuzulassen. Eine Anleitung, wie dies auf den verschiedenen
Browsern funktioniert, findest du hier.
Nun kannst du
selber entscheiden, ob dir das Cookie „schmeckt“ oder nicht...
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen